Rezension zu Farina de Waards "Zähmung: Das Vermächtnis der Wölfe Teil 1
Bewertung 4+ Sterne
Inhalt:
Die 17 jährige Sina wird in die fremde, mittelalterliche
Welt Tyarul in einer uns unbekannten Dimension entführt. Sie wird von den
gelbäugigen Schergen der Tyrannin Zayda gefoltert und in einem Käfig tief unter
der Erde gefangen gehalten. Erst nach Wochen des Martyriums kann Sina aus ihrem
Gefängnis befreit werden. Nach einer anstrengenden und gefährlichen Flucht
erreicht Sina ein kleines Dorf, in dem sie erstmals einigermaßen zur Ruhe kommt
und entdeckt, dass sie magische Fähigkeiten besitzt. Nun liegt es in Sinas
Händen zu erlernen, wie sie ihre Magie bezähmen und damit Tyarul aus der
Unterdrückung befreien kann. Doch wird sie nach all den Erlebnissen den Mut und
die Stärke haben, sich dem zu stellen?
Charaktere:
Farina de Waard hat sich in ihrem Debütroman einer Fülle
außergewöhnlicher Figuren bedient. Mit viel Liebe zu Detail hat sie sich
neuartige Wesen ausgedacht. Ihre Welt Tyarul wird von verschiedensten Völkern
bewohnt, die unter der Schreckensherrschaft Zaydas und ihrer Rakten zu leiden
haben, da diese sie als minderwertig ansehen. Zayda und ihre Schergen
symbolisieren das abgrundtief Böse, dass durch die Gegenspielerin Sina bekämpft
und verbannt werden soll. Die vielen verschiedenen Figuren bringen viel Dynamik
und Abwechslung in die Geschichte, was ihr Tiefe und Einzigartigkeit verleiht.
Dennoch beschränkt sie sich mit der genaueren Betrachtung und Charakteranalyse
auf die Protagonisten.
Schreibstil:
Die Autorin bedient sich einer angenehmen Sprache, die sehr
bildreich und dennoch gut verständlich ist. Ihr High Fantasy Roman besticht
durch eine überschaubare Anzahl an Schauplätzen und sehr detailreichen
Beschreibungen der Szenerien. Besonders fasziniert hat mich ihre eindrückliche
Beschreibung der Magie, die diese gesamte Dimension komplett durchzieht. Während
der Geschichte wechselt Farina de Waard immer wieder die Erzählperspektive und
beleuchtet dadurch die Story aus den verschiedensten Blickwinkeln. Diese
Wechsel sind allerdings jedesmal für den Leser sehr gut nachvollziehbar. Man
hat das Gefühl immer nah dran zu sein und alles miterleben zu können.
Fazit:
Farina de Waard hat mit ihrem Debütroman einen tollen
Reihen-Auftakt geschaffen. Ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen und war wirklich
von der Vielseitigkeit dieser Geschichte begeistert. Auch wenn manche Szenen
beim Lesen ein wenig langatmig waren und der Lesefluss dadurch etwas zäh wurde,
hat mich das Buch dennoch voll überzeugt. Mit viel Spannung und Action verzaubert
die mittelalterlich anmutende Welt den Leser. Die detaillierten Beschreibungen
lassen einen sofort in die Geschichte abtauchen und man hat das Gefühl ein Teil
davon zu werden. Für mich war der Lesegenuss ein Wechselbad der Gefühle, denn
auch wenn Sina die Gute ist und als Gegenspielerin des Bösen fungiert, so hat
sie mich doch des Öfteren mit ihrer teilweise sehr naiven Art genervt.
Nichtsdestotrotz möchte ich dieses Buch jedem Fantasy-Fan ans Herz legen, denn
nicht umsonst hat dieser wundervolle Debütroman den Indie Autor Preis 2015 auf
der Leipziger Buchmesse gewonnen. Ich freue mich definitiv auf die Fortsetzung.
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