Lesetipp - Rezension zu Aimée Carters "Das göttliche Mädchen"
Titel: Das göttliche Mädchen
Autor: Aimée Carter
Verlag: ya! by HarperCollins
Seiten: 464
ISBN: 978-3959671651
Preis:
9,99€ (Print)/ 8,99€ (Ebook)
Erschienen: 11/2017
Genre: Young Adult / Fantasy
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Einen schlimmeren
Geburtstag hat Kate noch nicht erlebt. Ihre Mutter ist sterbenskrank. Und Kate
muss in die Kleinstadt Eden ziehen. Als sie auf der neuen Schule den
geheimnisvollen Henry kennenlernt, gerät ihr Leben komplett aus den Fugen: Denn
er ist Hades, der Gott der Unterwelt. Und er macht ihr ein verlockendes
Angebot. Er wird ihre Mutter heilen, wenn Kate sieben Prüfungen besteht und
sein Wintermädchen wird. Aber ob ihre Seele stark genug ist? Bisher haben alle
ihr Scheitern mit dem Tod bezahlt.
Cover: Das
Cover ist recht schlicht gehalten. Ein goldener Hintergrund, dazu
Pflanzenornamente und die Silhouette einer jungen Frau in Rückansicht.
Ansprechend, aber nicht wirklich spektakulär. Eher ein Under-Dog.
Schreibstil:
Der Stil von Aimée Carter ist sehr angenehm und liest sich sehr flüssig. Sie
bedient sich keiner zu komplexen Namen und auch das Setting ist recht einfach
gehalten. Das soll jedoch nicht bedeuten, dass die Beschreibungen flach oder
ausdruckslos sind. Ich hatte das Gefühl, dass sich der Schreibstil Kates
Pragmatik anpasst, die Worte und Sprache also die jeweilige Stimmung sehr gut
transportieren.
Plot &
Charaktere: Die Handlung ist recht einfach gehalten. Diese Geschichte beweist,
dass es nicht immer vieler Nebenstränge bedarf, um interessant zu sein. Der
Roman entwickelt seine Stärken auf emotionaler Ebene - die Entwicklung der
Figuren, das Bestehen der Prüfungen. Die Charaktere sind alle sehr authentisch
und lebendig beschrieben, man kann sich gut in die hineinversetzen, obwohl die
meisten der Nebenfiguren sehr geheimnisvoll sind/bleiben. Sie alle haben
Stärken und Schwächen, Ecken und Kanten und mittendrin Kate, die manchmal wie eine
Spielfigur wirkt. Sie ist herzensgut, hat sehr viel ertragen in ihrem Leben und
erinnert mich manchmal mit ihrer Selbstlosigkeit an Jesus oder Mutter Theresa. Ich
mochte sie besonders gern, auch wenn ich sicher das ein oder andere mal anders
entschieden hätte.
Stärken
& Schwächen: Ich liebe Götteradaptionen und diesen Roman habe ich wirklich
gerne gelesen. Im Vergleich zu anderen Interpretationen von Göttersagen kommt
diese erstaunlich gut ohne viel Action und Kämpfe aus. Wie bereits erwähnt baut
sich die Spannung durch Emotionen und Entscheidungen auf, die getroffen werden,
das Zwischenspiel der Personen steht im Vordergrund. Kritiker würden dies
vielleicht als langweilig einstufen, mir hat es äußerst gut gefallen.
Was mir
allerdings nicht so gut gefallen hat, waren Kates Stimmungsschwankungen. Manche
gingen mir einfach zu schnell, waren in dem Tempo nur schwer nachzuvollziehen.
Der innere Konflikt hätte vielleicht noch ein wenig stärker herausgearbeitet
werden können.
Allerdings muss man lobend erwähnen, dass in der Neuauflage von HarperCollins gibt es im Anschluss an den Roman noch zwei zusätzliche Geschichten als Bonus, die sehr viel Hintergrundwissen zu den mythologischen Zusammenhängen bieten - sehr hilfreich.
Ich hatte
Spaß und freu mich auf mehr. Die alten Götter erleben gerade eine literarische
Renaissance und ich liebe es. Das göttliche Mädchen von Aimée Carter ist zwar
nicht einer der stärksten Romane dieses Genres, aber dennoch habe ich mich beim
Lesen sehr gut unterhalten gefühlt. Definitiv ein Fantasyroman, bei dem man
öfter mal die Chance bekommt, sich selbst, seine Gedanken und mögliche
Handlungen zu reflektieren.
Vielen Dank an den Verlag für das Leseexemplar!
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