Lesetipp - Rezension zu Rick Riordans "Apollo -Das verborgene Orakel"
Autor: Rick Riordan
Verlag: Carlsen
Seiten: 400
ISBN: 978-3551556882
Preis:
17,99€ (Print)/ 12,99€ (Ebook)
Erschienen: 08/2017
Genre: Jugendfantasy
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Der Gott Apollo stürzt
vom Himmel direkt in ein paar Mülltonnen – er ist bei Zeus in Ungnade gefallen
und wurde zur Strafe seiner Unsterblichkeit beraubt! Prompt wird er auch noch
überfallen, doch zum Glück springt ihm Meg zur Seite – frech, kampflustig,
höchstens zwölf und zweifelsfrei eine Halbgöttin. Zusammen machen sie sich auf
nach Camp Half-Blood, doch dort lauern weitere Gefahren. Und noch dazu
funktioniert das Orakel von Delphi nicht mehr, denn es ist immer noch von
Apollos altem Feind Python besetzt …
Das
Comic-Cover in traditioneller Riordan-Manier zeigt die erste Szene, in der
Apollo als Mensch vom Himmel fällt. Es passt gut zum Buch, ist jetzt allerdings
für mich persönlich kein Eye-Catcher - im Gegensatz zum Schriftzug, der für
mich das Titelbild optisch aufwertet.
Ein
absolutes Highlight waren für mich die dreizeiligen Sprüchlein, die jedes
Kapitel eingeleitet haben – scharfzüngig und ein wenig bissig und dadurch
herrlich genial.
Der
Schreibstil ist wieder erfrischend frech, ein wenig provokant und herrlich
ehrlich J
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht Apollos – dank Zeus in menschlicher
Gestalt, sterblich und ohne jegliche Götter-Attribute. Man merkt, wie sehr der
arme Ex-Gott unter dieser Bestrafung leidet und mit seinem Schicksal hadert. Stellt
euch vor, ihr habt Macht, seid (nahezu) unsterblich, wunderschön, begehrt und
sowieso in allem der Größte und Beste – und dann, plötzlich, wird euch all dies
genommen, ihr landet in stinkendem Müll, in der pickeligen und schwächlichen
Hülle eines durchschnittlichen Teenager-Nerds. Das muss der liebe Apollo auch
erst mal verdauen - typisch für Riordan natürlich mit viel Sarkasmus und
Wortwitz. Dieser unglaublich humorvolle und lebendige Umgang mit Sprache lässt
den kleinen Sprach-Monk in mir jubilieren.
"Training ist doch nur eine deprimierende Erinnerung daran, dass man kein Gott ist." (S. 150)
Aber auch
die Handlung hat einiges zu bieten. Göttersagen-Adaptionen sind gerade schwer
angesagt und ich lese sie sehr gerne. Es ist immer wieder spannend zu sehen,
wie unterschiedlich die Autoren die einzelnen Götter, Heroen und andere
mythische Wesen interpretieren. Sie lassen alte Konflikte und Kämpfe neu
aufleben, bilden neue Allianzen und etablieren ungewöhnliche und noch nie da
gewesene Verbindungen.
Rick Riordan
ist dabei ganz in seinem Element und verwebt die einzelnen Reihen geschickt zu
einer außergewöhnlichen Welt miteinander. So treffen wir zum Bespiel alte
Bekannte wie Percy Jackson wieder und werden erneut ins Camp Half-Blood entführt.
Hut ab,
Meister Riordan! Mit diesem Buch haben Sie mich wieder absolut überzeugt.
Auch wenn mich die Cover nicht gerade vom Hocker hauen, die Geschichten und der
unglaubliche Schreibstil sind großes Kino. Die Riordan-Romane gehören definitiv
zu den Re-Reads und ich hoffe, dass meine Kinder irgendwann die gleiche
Begeisterung für die witzigen Götter-Sagen entwickeln werden.
Absolute
Leseempfehlung für alle Jugendfantasy- und Götter-Sagen-Fans.
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